Die Wache am Hafentor nickt der Gestalt zu, die sich gegen den kalten Regenguss dick eingepackt hat. „Du kommst spät, ich wollte gerade schon das Tor schließen. Da hätte ich mir ja was von deiner Frau anhören können, wenn du heute Abend nicht da gewesen wärst!“
„Bloß nicht! Ich werd mir jetzt schon wieder anhören dürfen, was für ein Rumtreiber ich bin. Aber ich hab den alten Hans getroffen. Er ist gerade von Burg Rawald zurück gekommen. Dort hat schon seit der letzten Saatsonne niemand mehr Ser Ade gesehen und Hans hat gehört, wie der Schwager der Cousine des Kochs auf Burg Rawald erzählt hat, dass auch der Baron nicht weiß, wo der Komtur steckt!“
„Ich glaube, du solltest weniger auf das Gerede irgendwelcher Leute geben und lieber die heiße Suppe genießen gehen, die über deinem Feuer bestimmt schon köchelt. Und erzähl ja nicht noch mehr Ammenmärchen! Die Leute in der Stadt sind schon schwarzmalerisch genug. Seit diesem verdammten Turnier geht hier schon genug drunter und drüber.“

Zur gleichen Zeit in einer Ecke des Holzweges:
„Ich sage dir, wir müssen jetzt handeln! Wenn wir erst warten, bis es offiziell ist, dann ist unsere Chance vorbei. Am Ende kommt diese Falkenfrau wieder in die Stadt geschneit und wir bekommen irgendjemand Neues vor die Nase gesetzt! Ich frage dich: wer, wenn nicht die Bewohner von Siebenwinde, wissen was gut ist für unsere Stadt?“
„Ach du wieder mit Deinen Hirngespinsten! Du liest zuviel. Und außerdem: red nicht so laut! Wenn dich jemand hört, denken die noch, wir planen eine Verschwörung oder sonstwas. Ich hab keine Lust auf so ein Süppchen, wie es die armen Teufel letzte Nebelernte bekommen haben! Also komm – ich hol uns noch einen Humpen und dann lassen wir es gut sein für heute.“